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Nordostbrasilien, sowohl die ländlichen Gegenden als auch die mittleren und größeren Städte sind für Westeuropäer kein touristisches Urlaubsziel im gewohnten Sinne. Obwohl der Tourismus an den nordostbrasilianischen Küsten von Ceará oder Bahia in den letzten Jahren einen enormen touristischen Aufschwung genommen hat, ist die touristische Infrastruktur im Landesinnern und an den Küsten von Piauì und Maranhão kaum entwickelt. Wir möchten Ihnen hier auf die Kürze einige generelle Tips mit auf den Weg geben, um Ihren Aufenthalt in Nordostbrasilien zu erleichtern.
Einreise: Für Bürger der EU und der Schweiz reicht für die Einreise nach Brasilien ein für mindestens 6 Monate gültiger Reisepass. Am Flughafen bekommen Sie einen Einreisestempel und ein separates "grünes" Aufenthaltsformular, dass Sie bei der Ausreise wieder abgeben müssen. Sie können sich so bis zu drei Monaten in Brasilien aufhalten und die örtliche Polizeibehörde in den Bundeshauptstädten verlängert in der Regel diese Erlaubnis bei Bedarf um weitere 3 Monate.
Anreise: Für Reisende aus Europa bestehen generell 2 Möglichkeiten, mit dem Flugzeug nach Nordostbrasilien zu gelangen. Zum einen fliegen alle größeren Airlines Sao Paulo oder Rio de Janeiro an, von dort gelangen Sie per Inlandsflug ohne Probleme etwa nach Fortaleza oder Teresina. Nachteil dieser Variante (von einem Besuch in Rio de Janeiro einmal abgesehen) ist die extrem lange Flugzeit (bis zu 20 Stunden). Die portugiesische Tap bietet momentan als einzige Airline atlantische Direktflüge über Lissabon nach Fortaleza an. Diese preiswerten Flüge sind relativ schwierig zu bekommen (rechtzeitig vorbestellen!), die Flugzeit verkürzt sich dabei auf reichlich zehn
Stunden.
Es gibt Flüge ab Fortaleza und
Teresina zwei mal pro Woche mit der oceanair
(www.oceanair.com.br).
Anreise nach Parnaíba: Die Entfernung von Fortaleza nach Parnaíba beträgt reichlich 500 Kilometer. Für die Fahrt mit dem PKW müssen Sie mit sieben Stunden Fahrzeit rechnen - mit dem Bus etwa 9 Stunden. Die Distanz von Teresina nach Parnaíba ist mit 350 Kilometern etwas kürzer, der Bus benötigt etwa 5 Stunden - mit dem Auto muss auf Grund schlechter Straßenverhältnisse die gleiche Zeit eingeplant werden.
Reisen im Land: Als Transportmittel im Land bieten sich prinzipiell zwei Möglichkeiten an: Omnibus oder Mietwagen. In Fortaleza oder Teresina bekommen Sie ohne Probleme einen Mietwagen, praktischerweise kann dieser zumindest in Fortaleza direkt am Flughafen geliehen werden. Das brasilianische Fernbusnetz ist hervorragend organisiert - Verschiedene Busgesellschaften offerieren an den Rodoviarias (zentrale Bushalteplätze) schnelles, bequemes und preiswertes Reisen in fast alle Orte des Landes.
Geld: Die brasilianische Währung ist der Real -
Stand Mãrz 2005: 1 Euro = 3,50 Real ; 1 USDollar = 2,60 Real. Beim Umtausch von Bargeld (am besten US-Dollars) oder Reiseschecks muss manchmal mit hohen Gebühren gerechnet werden. Eine bequeme, etwas billigere Variante ist das Benutzen von Geldautomaten mit einer VISA-Card. Dies empfiehlt sich vor allem aus der Tatsache heraus, dass das Herumtragen von viel Geld in Südamerika immer als sehr riskant einzustufen ist.
Kriminalität: Weil wir gerade beim Thema sind, man braucht in Nordostbrasilien noch nicht den Teufel an die Wand zu malen. Generell: Unauffälliges und bescheidenes Auftreten und eine gewisse Vorsicht können das Risiko, Opfer eines Überfalls zu werden, beträchtlich minimieren. Für brasilianische Großstädte gilt: Seien Sie stets vorsichtig, vermeiden Sie das zur Schau stellen von Reichtum in jeder Form (Uhren, Schmuck) und minimieren Sie das Herumtragen von Kameras! In den Stadtzentren ist man tagsüber relativ sicher, abends sollte man allerdings die Gegenden meiden, in denen Touristen normalerweise eh nichts zu suchen haben. Die Situation auf dem Land oder in Kleinstädten ist in etwa mit der von Süditalien oder Südspanien vergleichbar - es besteht kein Grund zu übersteigerter Fremdenangst.
Klima: Nordostbrasilien ist hauptsächlich tropisch-semiarid geprägt. Die Regenzeit beginnt etwa im November und dauert bis Mai. Während dieser Zeit kommt es immer wieder zu kurzen und kräftigen Niederschlägen - die Durchschnittstemperatur liegt bei etwa 29°C. Insgesamt überwiegt trockenes und heißes Klima.
Gesundheit: Insgesamt gesehen bringt ein Aufenthalt in Nordostbrasilien keine allzu großen gesundheitlichen Risiken mit sich. Vor allem in der Regenzeit treten immer wieder vereinzelte Fälle von Dengue-Fieber (keine Schutzimpfung möglich) und Gelbfieber (einzige wichtige Schutzimpfung!) auf. Ansonsten gelten die altbekannten Regeln: Vorsicht vor allem bei Wasser (lieber Mineralwasser trinken!) und bei Obst (Säften). Generell sind die den Fruchtgetränken zugegebenen Eiswürfel von guter Qualität. Magen-Darm-Probleme können wie überall in den Tropen auftreten - die in der Regel gut ausgestatteten Apotheken halten für diesen Fall gute Medikamente bereit. Insgesamt ist die gesundheitliche Versorgung als absolut zureichend, in den größeren Städten sogar als sehr gut zu bezeichnen.
Sprache: Als Individualtourist sollten Sie über Grundkenntnisse im brasilianischen Portugiesisch verfügen - mit Englisch kommen Sie zumindest im Landesinnern kaum weiter. Machen Sie sich die Mühe, die wichtigsten Vokabeln zu erlernen - Sie haben so mehr Freude an Land und Leuten und die "Nordestinos" an Ihnen.
Essen und Trinken: Je nach Region unterschiedlich - generell sind Reis, Bohnen, Geflügel und Rindfleisch die Hauptnahrungsmittel - an der Küste natürlich Fisch. Die Speisen der nordöstlichen Küche sind gut, für Europäer allerdings auf Grund ihrer Schärfe und Fettigkeit etwas ungewohnt. Die angebotenen Früchte und Sucos (Fruchtsäfte) sind ein absolutes Muss! , das brasilianische Bier passabel und die "Caipirinhas" bedürfen keiner Erklärung! Generell gilt: je touristischer eine Gegend erschlossen ist, desto vielfältiger die gastronomische Versorgung. Manchmal wird aber gerade ein einfaches ländliches Essen (bestehend aus Reis, Bohnen, gebratenem Hühnchen, gesalzenem Rindfleisch und geröstetem Maniokmehl) am Besten in Erinnerung bleiben.
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